Kunsthaus Glarus

Das Glarnerland mit seinen rund 40'000 Einwohnern gehört zu den dünnst besiedelten Kantonen der Schweiz. Gerade deshalb erstaunt umso mehr, dass die Bevölkerung des grossflächigen Bergkantons gegenüber Kunstschaffenden und deren Wirken offen gegenübersteht und überdurchschnittlich viele Künstler in der Region wohnhaft sind. Dies ist Grund dafür, dass während des ganzen Jahres hindurch Anlässe stattfinden, wo Kunst gezeigt und im Aussenbereich auch gelebt wird. Galerien sind sogar in den kleinsten Ortschaften anzutreffen.

Die ansässige, moderne Kunstszene ist ziemlich gross und diversifiziert, wenngleich etwas kanalisiert. Echt kritische Kunst fehlt in unseren Tagen auch im Kunsthaus Glarus gar oft gänzlich, was sehr schade ist. 

Die Einrichtung in Glarus besteht seit 1952 und erfreut sich jährlich über eine namhafte Besucheranzahl. Kunstinteressierte pilgern oft von weit her in die kleinste Kantonshauptstadt, wo vor allem auch zeitgenössische Arbeiten von einheimischen Künstlern gezeigt werden. 

Im Landvogthaus in Nidfurn hingegen wird Kunst aus den vergangenen Jahrhunderten bis in die 20er Jahre vorgestellt. Vielmehr fügen sich die alten Ahnenporträts und Landschaftsbilder in Oel sowie in originalem Zustand perfekt in das mittelalterliche Landhaus ein. Naturalistische Darstellungen von grasenden Kühen, Handelsmännern und stickenden Damen sind ebenso anzutreffen wie Gemälde von schneebedeckten Bergen oder Korn, was gerade eingebracht wurde und wo sich die Gesellen zu einem Umtrunk in einer Waldlichtung niedergelassen haben. All diese kunstvollen Momentaufnahmen bilden einen integrierenden Bestandteil des Wohnturmes, was mit dem Interieur ein einmaliges Gesamtkunstwerk ausmacht, das in seiner Art einzigartig und absolut speziell dasteht. Jeder der Tausenden kunstvoll ausgestellten Gegenstände der 6 Etagen des Hauses befindet sich symbiotisch und völlig natürlich an seinem Platz, was eine unnachahmliche Harmonie entstehen lässt.

Der Landsitz als Ensemble verkörpert somit ein gediegenes Kunstverständnis mit ausgestelltem Kunsthandwerk und alten Handarbeiten aus einer Epoche, die den Ursprung legte für jegliche moderne Kunst, die uns heute umgibt. Abgesehen von den beispielsweise gekonnt bemalten Möbeln aus der jeweiligen Zeit ist ebenso der Gartenbereich dahingehend gestaltet, dass alles, was sich in ihm befindet, Kunst ist. Die Pflanzen, Bäume und Putti stehen bewusst an deren Platz, wo sie eben sind, wirken dennoch organisch gewachsen und bilden gemeinsam ein harmonisches Ganzes.

Das Landvogthaus als Gegengewicht zum Kunsthaus Glarus hat seinen festen Platz im Kanton eingenommen. 

Armin Trinkl, Miteigentümer

Kunsthaus Glarus

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